Annette Kellermann wurde 1907 am Strand von Boston aufgrund „anstößiger Enthüllung“ im einteiligen Schwimmtrikot verhaftet.
Die Geschichte der Emanzipation kann auch im Hinblick auf die Entwicklung der Badekultur auf einen langen und steinigen Weg zurückblicken: Frauen kämpften über 100 Jahre auf vielen Kontinenten gegen gesellschaftliche Moralvorstellungen und politische Badevorgaben. Schwimmen war insbesondere im offenen Meer noch bis ins 20. Jahrhundert hinein aufgrund der vorgeschriebenen Kleiderfülle mitunter lebensgefährlich. Durch den unermüdlichen Einsatz der Wettkampfschwimmerinnen entstand schrittweise eine komfortablere und freizügigere Badebekleidung. Moderne Bademode zeichnet sich heute hinsichtlich der Designs und Trageweisen insbesondere durch ihre Vielfalt aus: Vom Mikro-Bikini bis zum Burkini ist alles vertreten. Ob und inwieweit eine Frau ihren Körper beim Baden zeigt, sollte letztendlich ihre individuelle Entscheidung sein – unabhängig von der „idealen Bikini-Figur", die häufig in der Medien- und Werbewelt propagiert wird.
Die Mission des BikiniARTmuseums ist es, Frauen jeden Alters, Figur oder Ethnie zu bestärken, „mutig“ zu sein und sich von konventionellen Schönheitsidealen ein Stück weit zu lösen. Jeder Mensch ist am schönsten, wenn er sich wohlfühlt und mit sich zufrieden ist. Das BikiniARTmuseum ist eine Hommage an die entschlossenen Wegbereiterinnen und Vorausgängerinnen im Gestern und Heute. Um dies zu verdeutlichen, haben wir JANARA ins Leben gerufen: Die rund zehn Meter hohe Symbol-Figur stellt eine junge Frau aus den 1950er-Jahren mit Bikini und Boxhandschuhen in Gewinnerpose dar und steht für den Siegeszug der Frauen gegen konservative Moralvorstellungen. Schöpferin der mit viel Grazie und Gefühl geschaffenen Figur ist Doris Geraldi, eine bekannte Skulpturenkünstlerin aus Rio de Janeiro.